Vattes | Schneider

„Abstraktion, Farbrausch und die Macht der reinen Form“

„Eine Serie neuester farbiger Tuschezeichnungen von Anna Vattes steht unter dem gemeinsamen Titel „Berge und Meer. Alles hat seine Zeit.“ Die Bildideen entstanden skizzenhaft auf einer Wanderung in Albanien.[…]  Ihre Zeichnungen sind möglicherweise spielerische, hoch abstrahierte Übersetzungen dieser weglosen Wege und abwechselnd gezackten steinernen und geraden nassen Horizonte, die sich mit jedem Schritt und zu jeder Tageszeit verändern. Alles hat seine Zeit: Himmelslicht, wechselnde Schatten, der Zufall, der unsere Schritte lenkt und die unendlichen Möglichkeiten der Wege, die wir gehen können, und aus denen wir, da unsere Zeit begrenzt ist, klug auwählen müssen – im Leben wie in der Kunst.“ […]

Jochen Schneiders große, wuchtige Formen, entschlossen ins Format gesetzt, lösen sich bei näherem Hinsehen in filigrane Strukturen auf – gewissermaßen die grafischen Zellen, aus denen ein größerer künstlerischer Organismus gewachsen ist. Der Bauplan, die DNA dieser Organismen (um im Bild zu bleiben) kommt über die Direktleitung von Hirn/Herz des Zeichners über das Auge und die Hand aufs Papier. Was sich dort materialisiert hat, ist offen und geheimnisvoll zugleich: Schneiders Formfindungen sind offen und entschieden hingesetzt, aber sie behalten auch ihr Geheimnis: Florale, vegetabile, tierische, landschaftliche  Assoziationen sind zum Beispiel möglich, und unser abgestumpftes Alltagssehen wird ebenso auf die Probe gestellt wie geschärft: Was ist im Verhältnis zu was eigentlich groß oder klein, hell oder dunkel, positiv oder negativ, strukturiert oder geschlossen, rauh oder glatt.“

 

(Aus der Rede von Rainer Ehrt zur Eröffnung)

Anna Roberta Vattes stammt aus dem Ruhrgebiet und hat nach Studien in Kiel, London, Münster und Bremen an der Hochschule für Künste in Bremen ihren Abschluss im Fach Freie Kunst erworben.  Jochen Schneider ist im Schwarzwald aufgewachsen und hat sich nach Studien in Kunsterziehung und Ethik in Halle an der Saale und seinem Diplom an der Hochschule für Künste Bremen  seit 2009 ebenfalls der freien Kunst zugewandt.

 

Beide Künstler waren Meisterschüler bei Professor Paco Knöller an der Hochschule für Künste Bremen und sind seit Jahren mit Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland vertreten. Öffentlichen Sammlungen in Deutschland, Finnland, Tschechien und Rumänien haben bereits Werke der beiden Künstler  erworben.

Vernissage: Sonntag, 14. Oktober 2018, 17 Uhr

Die Künstler*innen  sind anwesend

 

Ausstellung vom 14. Oktober  – 11. November 2018

geöffnet Sa / So 14 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung und zu den Spielzeiten von KultRaum e.V. (www.kult-raum.de)

 

Landarbeiterhaus Kleinmachnow, Zehlendorfer Damm 200, 14532 Kleinmachnow

 

Einladungskarte zum Download

Bilder: Iris Nienstedt