Ullrich | Horn

„Pinsel-Wolkensegel und kühne Gitterkonstruktionen“

Die erste Ausstellung im Neuen Jahr widmet sich der  expressiven Malerei der Berliner Künstlerin Anne Ullrich gepaart mit den Skulpturen des Bildhauers Simon Horn aus Halle.

Aus der Rede von Rainer Ehrt zur Eröffnung der Ausstellung:

 

„Eine unendliche post- eiszeitliche oder prä- steinzeitliche Steppe tut sich vor uns auf, in Anne Ullrichs satte erdige Braun- und Sepiatöne getaucht, von Papier und Leinwand in eine parallele Realität verwandelt und bevölkert von ihren mit spontaner Wucht hingesetzten Kreidebalken, Kohle- Kryptoglyphen oder Pinsel-Wolkensegel.

 

Das  alles nun bewegt sich leicht in einem warmen Wind, der zum Beispiel nach Moos und Gräsern und unberührtem frischem Boden duftet. Wenn wir schon träumen, dann sollten für uns aber auch die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben sein, so dass wir in dieser Weite hoch fliegen können, bis der Horizont um uns sich schon leicht zu krümmen beginnt, und uns aber auch nach Belieben heranzoomen können, wenn uns da unten etwas besonders interessiert.

 

Es tauchen nämlich Bauwerke am Horizont auf, Simon Horns phantastische Konstruktionen von kühner Statik, filigran und brachial-monumental zugleich. Hier würde uns unsere Schwerelosigkeit atemberaubende Kamerafahrten ermöglichen, durch Gitterkonstruktionen, Stützengewirre, raum – und augentäuschende perspektivische Verzerrungen und über wuchtig und formschlüssig gefügte wolkenkratzende Türme aus Beton, Stahl, Glas, Keramik, farbigem Karton – und alle diese können in einem Augenblick auch wieder auf Zimmeraugenhöhe schrumpfen. (…)

 

Währenddessen sind wir übrigens immer weiter unterwegs gewesen, immer tiefer in die Weite dieser Traumlandschaften und Architekturen der beiden Künstler hineingelangt, und wir können uns nicht satt sehen und unsere Augen können sich nicht langweilen, weil wir von den frei inspirierten Naturformen und kryptischen Zeichen-Kürzeln der Anne Ullrich jederzeit hinüberschwenken können zu den klar gefügten, scharf  konturierten, solide in den Raum gesetzten Skulpturen des Simon Horn und von diesen wieder zurück.“

Anne Ullrich stammt aus Herne und hat an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und in Chisinau, Republik Moldau,  studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Simon Horn ist in Ludwigsburg geboren und studierte Bildhauerei und Holzbildhauerkunst in Zwickau und in Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Er lebt und arbeitet in Halle.

Vernissage: Sonntag, 20. Januar 2019, 17 Uhr

Die Künstler*innen  sind anwesend

 

Ausstellung vom 20. Januar  – 17. Februar 2019

geöffnet Sa / So 14 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung und zu den Spielzeiten von KultRaum e.V. (www.kult-raum.de)

 

Landarbeiterhaus Kleinmachnow, Zehlendorfer Damm 200, 14532 Kleinmachnow

 

Einladungskarte zum Download