Erika Stürmer-Alex

Grafik: Rainer Ehrt

Erika Stürmer-Alex, multimediale Malerin und Bildhauerin aus dem Oderbruch ist Trägerin des Ehrenpreises des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ihr künstlerisches Lebenswerk. Die Brücke Kleinmachnow Kunstverein e.V. widmet ihr zu Beginn des Ausstellungsjahres 2024 eine Solo-Ausstellung.


Ausstellung  vom 14. Januar bis 18. Februar

 

 

Vernissage am 14. Januar um 16 Uhr.

 

Geöffnet Samstags und Sonntags von 14 bis 18 Uhr

und nach Vereinbarung (Telefonisch anmelden unter 0173 – 8112451)

 

Der Eintritt ist frei. Hinweise zum Besuch der Ausstellung im Landarbeiterhaus hier. Wenn Sie direkt informiert werden möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter


 

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen) Schiller schlägt hier einen wunderbar spielerisch- dialektischen Salto, der so gar nichts „Erzieherisches“ hat, und widerspricht sich eigentlich auf schönste Weise selbst – außer, wenn wir annehmen, dass auch das Spiel gelernt sein will, jedenfalls, wenn man es sich auch als ausgewachsenes Exemplar der Gattung erhalten will. Spiel natürlich nicht im dumpfen und geisttötenden Sinn, wie es die „Unterhaltungsindustrie“ massenhaft an die Massen verkauft, sondern das kluge, erkenntnisfördernde, dennoch und gerade deshalb lustvolle Spiel, das meinetwegen schöpferische, das künstlerische Spiel, welches heiter und ernst zugleich ist und erst von der Beherrschung der Form ermöglicht wird wie die Beherrschung der Form es möglich macht.

 

Dieses Spiel ist immer auch ein Wagnis, ein Balanceakt, ein Risiko, ein Tasten ins Unbekannte. Deshalb finden sich im Oeuvre von Stürmer-Alex durchaus Figürliches und völlig frei Abstrahiertes, streng gesetzte kubistische und frei hingetanzte Formen, mächtige Stelen wie archaische Idole, (aus Materialien, die manchmal überraschend leicht sind), filigrane Collagen aus Fundstücken der Wegwerfgesellschaft, subtile Pastelltöne und knallende Komplementärfarben, Lack und Purschaum und Styropor und Plastik und Erde und Gips und Asche und Öl und Leim und Holz und Eisen und Papier und Leinwand und Kreide und Tusche und alles so souverän wie frei, so streng wie spielerisch, und wie mit einem heiteren Gestus vor uns hingestellt.

 

Dass wir halb verblüfft, halb irritiert den Alltagspanzer abwerfen mögen, uns den Sand all zu eingefahrener Seh – und Fühlweisen aus den Augen und aus der Seele reiben möchten, dass wir einen Hauch von dem doch so seltenen linden Lüftchen spüren, das Freiheit heißt. Die Austellung ist eröffnet.

 

(aus der Rede von Rainer Ehrt zur Eröffnung)

 


Erika Stümer-Alex lebt und arbeitet im Kunsthof Lietzen im Oderbruch. Jährliche Sommerkurse mit multimedialer künstlerischer Arbeit, Malen, Zeichnen, Theater, Vorträgen, Diskussionen  boten schon 1983  Einübung gleichermaßen in emanzipatorisches Handeln und kritisches Denken. Dies setzte sie nach 1990 fort mit der Gründung der Vereine „Frauenarbeitskreis Lietzen e.V. und „Endmoräne – Künstlerinnen aus Brandenburg und Berlin e.V.“ mit Sitz auf dem Künstlerhof Lietzen.

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