Fauck | Howey
Dialoge, Trialoge, Tetraloge – zwischen Skulpturen und Bildern
Vom 10. 6. bis 9. 7. ist ein ebenso produktiver wie origineller junger Vertreter der »Leipziger Schule«, der Grafiker Patrick Fauck zu Gast; seine Ko-Ausstellerin ist die ebenfallls in Leipzig lebende junge Bildhauerin Elisabeth Howey.
Aus der Rede von Rainer Ehrt zur Ausstellungseröffnung:
„Obwohl Elizabeth Howey unsere Ausstellungsräume nicht kannte, haben ihre plastischen Wesen wie selbstverständlich ihre Plätze gefunden, als hätten sie die Gabe, sich zeitweilig zu bewegen. Und wenn ich sie nicht selbst mit hereingetragen hätte, würde ich das beinahe glauben, so dynamisch und in all ihren Kurvaturen und Volumina lebendig sind sie.
Schleichen wir uns also vielleicht in einer der kommenden Nächte leise gebückt hinter das Landarbeiterhaus und riskieren im schwachen grünen Licht der Nachtbeleuchtung einen Blick über die Fensterbank zum Beispiel auf die Versammlung der „Souvenirs“ genannten vielgliedrigen glatten weißen Wesen, wenn sie vorsichtig ihre Stand- und Spielbeine wechseln, oder auf die beiden mächtigen floralen Bronzen aus dem Garten der Metaphysik, wenn ihre reich strukturierte Haut zu pulsieren beginnt – wer weiß, vielleicht finden wir sogar eines Morgens ein metaphysisches Ei auf den Dielen, aus dem dann ein neues Kunstobjekt schlüpfen könnte.
Elizabeth Howey – Dynamische vielgestaltige Raumformen
Sie sehen schon, diese Skulpturen sind poetisch- phantastische Inspirationen, und sie sind dynamische, vielgestaltige Raumformen, die zum Träumen verführen und zum wortlosen, freundlichen Dialog.
Patrick Fauck breitet uns … eine ganze Galaxie drucktechnischer, grafischer, polygrafischer Fachdinge, Fertigkeiten, Fähigkeiten aus – eine Galaxie, die sich gleichwohl von uns unaufhaltsam entfernt, die wir am Heim- PC gerade noch die passenden, überteuerten Farbpatronen in unsere launischen Tintenstrahldrucker einsetzen können. Fauck nun handhabt die Kunst des Druckens- seitenverkehrte Bilder, Lineaturen, Schatten, Farbflächen manuell auf diverse Druckträger zu übertragen und von diesen, in schwere Maschinen eingespannt, seitenrichtige Bilder auf edles Papier zu drucken – er handhabt diese in Jahrhunderten gewachsene schwarze Kunst mit großer Virtuosität und rettet sie damit auch in eine mögliche Zukunft jenseits unserer Pixel-Hyperinflation.
Patrick Fauck – Skurriler hintergründiger Witz
Und schließlich ist alles, was er an Skurrilem, hintergründigem Witz, an Farb- und Formexplosionen, Montagen, Bildzitaten und freiem Spiel grafischer Phantasie aufbietet, eben nur möglich mit und durch das handwerkliche Medium von Hoch- Tief- und Flachdruck, Materialdruck, Lithografie, Holz- und Linolschnitt, Radierung, Siebdruck, Klischee- und Lichtdruck (und deren vielfältigen Kombinationen) wie wir es hier zu Gast haben.
Diese Ausstellung ist voll von mögliche Dialogen, ja, Trialogen, Tetralogen- zwischen den Skulpturen und den Bildern, und uns – wenn wir ihnen genau zuhören.“
Einladungskarte als Download
Bilder: Wolfgang Meier-Kühn