Mitgliederausstellung „Eigenes“

„Schlittschuhschädel“ von Rainer Ehrt

Zum Jahresausklang ab 26. November  zeigt der Verein unter dem Titel »Eigenes« wieder aktuelle Arbeiten seiner künstlerisch aktiven Mitglieder. In diesem Jahr steht die Ausstellung unter dem Thema “ Eisland“.

 

Es stellen aus annhoff | Sigrid Aschayeri | Roswitha Büchting | Anke Doepgen | Rainer Ehrt | Julia Ehrt | Peter Frenkel | Fridolin Frenzel | Monika Funke Stern | Marianne Gielen | Corinne Holthuizen-Habermann | Bettina Lehfeldt | Ilona Manthey-Konyen | Wolfgang Meier-Kühn | Ulrich Mohr | Dorothea Neumann | Rosemarie Plarre | Heinrich Ranke | Petra Walter-Moll | Petra Wällstedt |

 

Eis-Land, da denkt man zunächst an Winter, Kälte, Erstarrung, aber auch an Stille, Innehalten, Zeit zum Kraft tanken, Nachdenken, Pläne machen, etwas Neues beginnen.

 

Eis-Land, das ist die „Landschaft“, aber auch „das Land“, unser „Land“, unser „Staat“, Mein Land, meine „Heimat“, mein Zuhause, die Welt, die mich umgibt.

 

Eisland – Das ist vor allem die Auseinandersetzung mit Natur und Landschaft, die „Spitze des Eisbergs“, geschaffen aus Glas aus den ehemaligen Frühbeeten von Schloss Wiepersdorf, was liegt, was verbirgt sich hinter der Oberfläche? Eine monochrome Installation von Eisblöcken aus Silber, ein weiches Material im Gegensatz zum starren Eis. Eine Landschaft im Eis aus Wachs, ein Material, das eigentlich Wärme nicht Kälte ausstrahlt. Der Blick auf die Eiszeit , in der die uns umgebende Landschaft geformt wurde. Schluchten und Berglandschaften verfremdet, die Formen der Landschaft herausgestellt, das schärft den Blick.

 

Eisland –  die Fotografien in der Ausstellung zeigen uns den glücklichen Moment, das Leben durch das Auge der Kamera wahrzunehmen, Linie und Horizont, Detail oder Totale ,Wasser und Eis, Stille und Kälte, Vergänglichkeit und Schönheit, Eisschollen vor der Brücke an einem klaren Wintertag. Fliegen die Kiebitze wirklich über dem Felsen?

 

Eisland –  das bedeutet aber auch die Beschäftigung mit existenziellen Fragen für die Menschen: Eisige Zeiten für die Meinungsfreiheit, thematisiert in dem dreiteiligen Werk zur Inhaftierung des Journalisten Deniz Yüzel. Was bleibt? Luftschlösser, die sich auflösen. Im Bild AufBruch steht die Winterlandschaft für einen Neubeginn, eine neue Richtung …

 

Der Ernsthaftigkeit der Kunst ist es nicht abträglich, humoristisches in den Vordergrund zu stellen, zum Schmunzeln einzuladen. Wie lange dauert es bis das Eis schmilzt, fragt sich der Eisangler? Eisblumen und Eisbecher, vergängliche Gebilde, oder nur eine Fata Morgana? Possierliche Pinguine spazieren über eine Fichtenplatte, es geht ihnen gut. Im „Narrenwinter“ schwankt die Stimmung zwischen Ironie und Pathos, wir sehen eine Todeskalte Landschaft, von närrischer / tragischer Bewegung in Frage gestellt.

 

Der „Winter“ in Vivaldis vier Jahreszeiten beginnt mit eisigen Winden, die Zähne klappern durch die Eiseskälte. Nach einer friedlichen Szene am häuslichen Kamin, komponiert Vivaldi mit eindringlicher Lautmalung die Freuden und Leiden der Menschen beim Eislaufen. Da hat er sicher nicht an den „Schlittschuhschädel“ gedacht.

 

Text: Susanne Schmitt

Rezension von Gerold Paul in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

Zur Finissage am Sonntag, dem 14. 1. 2018 (ab 14 Uhr) findet gleichzeitig unser Neujahrsempfang mit Überreichung der Jahresgabe an unsere Förderer statt und wir  stellen unser Jahres- Ausstellungsprogramm für 2018 vor.

 

Die Ausstellung ist geöffnet jeweils Samstags und Sonntags von 14 bis 18 Uhr , außer an den Wochenenden 23./24. 12 und 30./31. 12.

 

                               

Bilder: Corinne Holthuizen-Habermann

Einladungskarte zum Download