Lange | Panzner | Trodler
Emma Maria Lange Skulptur | Peter Panzner Radierung | Eberhard Trodler Aquarell
Volles Haus bei der Eröffnung – Aktueller Beitrag auf TKS TV: Ausstellungseröffnung mit viel Herz
Die neue Ausstellung im Landarbeiterhaus ist eine Referenz an die Kleinmachnower Bildhauerin Emma-Maria Lange zum 95. Geburtstag, begleitet von den zwei gestandenen brandenburgischen Künstler-Kollegen Eberhard Trodler und Peter Panzner.
Emma Maria Lange stammt aus Süddeutschland und ist als Bildhauerin und Puppenkünstlerin eine Institution in Kleinmachnow und weit darüber hinaus. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Puppentrick-Figuren für das DDR-Kinderfernsehen – als freie Bildhauerin hingegen ist sie besonders fasziniert von der Anmut afrikanischer Frauengestalten. » Ausführliches Porträt
Aus der Rede von Rainer Ehrt zur Eröffnung
„Ähnlich anderen starken Kunsthandwerkerinnen wie Käthe Kruse oder Hedwig Bollhagen hat Emma Lange ihre Frau gestanden gegen die allgegenwärtige Männer-und Mangelgesellschaft, gegen die Gewalttätigkeit und Anonymität der industriellen Massenproduktion und des Massendenkens, gegen die Häßlichkeit konfektionierten Spiel-Zeugs aus Plaste und Elaste – eine hart erkämpfte und mit Charme, Zähigkeit und List verteidigte Insel schöner Form und liebevoller Gestaltung. Ich modelliere, also bin ich: Für die frühen Studienarbeiten über Puppenhände, Füße, Gesichter bis zu den Jüngsten frei geformten Statuetten, Köpfen und Torsi, die vom Fernweh nach Afrika und der Faszination und Anmut seiner Menschen inspiriert sind paßt dieser Satz, gültig für ein langes, erfülltes Künstlerinnenleben, gekrönt von den jüngst aufgestellten zwei Bronzegruppen im öffentlichen Raum Stahnsdorfs und Kleinmachnows.
An den opulenten Farbradierungen des Grafikerkollegen Peter Panzner (Porträt) hat ebenfalls die afrikanische Sonne Anteil: Kraftvoll und souverän angelegt, formulieren sie die Augen-und Reiselust nach dem fremden Kontinent, die flirrende Hitze, die überwältigende Himmelsweite, die so ganz anders schön ist als die der Märkischen Heimat, welche Peter Panzner übrigens ebenso souverän in farbige Druckgrafik übersetzt hat. Dazu braucht es nicht nur künstlerische Bewältigung des Bildraumes, sonder auch die planvoll gesteuerte aggressive Kraft der Säure, welche die Zeichnung ins Metall frißt, sodann die subtile Kunst der Farbmischung und die des Druckes in gefeuchtetes Bütten; eine im wahrsten Sinne des Wortes einprägsame künstlerische Sprache, in welcher Hast nicht zum Ziel führt, und die sich jenseits aller aufgeregten Avantgardismen befindet.
Mit den Bildern Eberhard Trodlers (Porträt) kehren wir mit Landschaft und Porträts in seine und in unsere unmittelbare Umgebung zurück: Die wild wuchernden Gesträuche und der herbe Duft der Erde im Bäketal, der nasse Spätwinter oder der umwerfende erste Frühlingshauch, hingeduckte Dächer zwischen Dorfkirche und Teltowkanal, kraftvoll und suggestiv auf Papier gesetzt in Kohle und Wasserfarbe. Dem entsprechen Trodlers hingemalte oder gezeichnete Gesichtslandschaften: Wie das der geistig behinderten Zwillingsschwester Erika, deren Betreuung eine seiner Lebensaufgaben geworden ist, und in deren Gesicht er über die Jahre mit bewegender Intensität immer wieder das menschliche Antlitz erforscht, wie auch in seinen Kinder- und Reisebildern einfacher Menschen.“
Ausstellung vom 6. März – 3. April 21. 2016
Jeden Samstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr geöffnet
Künstlergespräch und Filmportrait
Am Sonntag, 13. März, um 16 Uhr waren Emma-Maria Lange, Eberhard Trodler und Peter Panzner zum Ausstellungsgespräch bei Kaffee und Kuchen im Landarbeiterhaus, gegen 17 Uhr wurde das Filmporträt über Emma-Maria Lange von Eberhard Derlig gezeigt. zuvor fand in der Regie unseres Partnervereins KultRaum e.V. erstmals die neue Klassikmatinee »Klassik undKunst« statt – Der Pianist Hagen Schwarzrock spielte und erläuterte Werke von Schumann, Grieg und Mozart. In der Pause führte Brücke-Vorsitzender Rainer Ehrt durch die aktuelle Ausstellung.