Medusenhaupt, Skulptur, Gedanken
Regelmäßig besuchen die Kunstkurse aus dem Weinberg-Gymnasium die Ausstellung während der Kunstwoche und haben Gelegenheit, den Künstlern über die Schulter zu schauen. 2020 spielt das Haupt der Medusa am Portal zum ehemaligen Gutshof eine große Rolle.
Kunstwoche 2020 – Künstlerporträts
Adelbert Heil
1958 geb. Kirchaich / Lkr. Haßberge
1983-1987 tätig als Steinbildhauer und Restaurator
1987 -1991 Studium der Kunstgeschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
1992-1994 Steinbildhauer und Restaurator / Berlin
seit 1994 Bildhauer in Bamberg
Adelbert Heil schafft Kleinplastiken aus Bronze und Gusseisen, die er nach seinem selbst entwickelten Verfahren gießt und in klassischer handwerklicher Tradition bearbeitet. Die fein ausgearbeiteten Figuren reflektieren Zusammenhänge und Systeme der Außenwelt und erzählen manchmal humoristische Geschichten aus seinem eigenen phantasiegeborenen Kosmos.
Kathrin Ollroge
Die Künstlerin Kathrin Ollroge reist seit 2014 mit einem mobilen RAUM FÜR GEDANKEN durch vorwiegend ländliche, periphere bzw. strukturschwache Regionen Ostdeutschlands. Sie befragt die Menschen vor Ort zu Alltagsthemen unserer Zeit und zu ihren Ansichten rund um das gemeinschaftlichen Zusammenleben, auch im Bezug zur Ortsgeschichte. Die anonymen Aussagen werden verschriftlicht. Parallel dazu fertigt Ollroge fotografische Ortsporträts an.
Ziel ist es, anhand einzelner lokaler Biografien ein Stimmungsbild über den Zustand unserer Gesellschaft aufzuzeichnen und Lebenswelten von Einzelschicksalen widerzuspiegeln. Der Schwerpunkt der künstlerischen Recherche liegt auf dem Osten des Landes. Seit 2018 geht der Blick auch über die Landesgrenzen hinaus in das benachbarte Polen.
Kornelia Thümmel
1971 in Leipzig geboren
Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle Bildhauerei bei Prof. Bernd Göbel
2006 Diplom
2008 Aufbaustudium [ Meisterschülerin ] bei Prof. Bernd Göbel
ab 2008 freiberufliche Bildhauerin
„Ein etwa 1m hoher Lindenholzstamm dient der Umsetzung eines menschlichen Körpers, der mit Holzeisen aus dem schmalen Stamm gehauen wird. Die Figur schützt Teile ihrer Gestalt durch einen Fächer. Indem sie ihren Körper partiell offenbart und gleichzeitig Areale ihres Leibes vor dem Betrachter verschließt, kokettiert sie auf diese Weise mit dem Betrachter.“
Astrid Weichelt
1953 in Freiberg /Sachsen geboren
1979 – 1984 Kunststudium an der Hochschule Burg Giebichenstein Halle, Diplom
seit 1984 freiberuflich in Berlin tätig
„Meine bevorzugte Technik ist das archäologische Verfahren der Papierabformung. Das ausgewählte Objekt erhält dabei eine dünne „Haut“ aus feuchten Papierbögen, die ihm nach der Trocknung wieder abgezogen wird. Diese „Haut“ zeigt die Präsenz des abgeformten Originals und gleichzeitig seine offensichtliche Abwesenheit in der Abformung, die nur leere Hülle ist und an die stattgefundene Berührung erinnert. Mein Wunsch ist es, während der Kunstwoche das Medusenhaupt am Tor zur ehemaligen Hakeburg in Kleinmachnow in Papier abzuformen und in der Ausstellung in einen neuen installativen Zusammenhang zu bringen. Bei meinen Installationen suche ich fast immer einen Bezug zum jeweiligen Ort. Das Medusenhaupt als Relikt eines verschwundenen Gebäudekomplexes ist für mich von besonderem Interesse.“