Funke „Elementargeister“

Vom 22. 1. bis 19. 2. zeigt die renommierte Medienkünsterin Monika Funke Stern im Kleinmachnower Landarbeiterhaus eine multimediale Installation unter dem Titel »Elementargeister« mit Fotografie, Film, Filmstills und mehr.

Elementargeister
Magic Pool, Blind Date im Zauberwald, ein Geisterhaus:
die Geister lassen sich nicht lange bitten. Ich rief sie und schon sind sie da. Jedenfalls was wären meine Filme ohne sie?
Doch auch in meinen Bildern, in Fotografie und Malerei, sind sie allgegenwärtig, in der Anima von Pflanzen und Tieren, zu Wasser und zu Lande, in Luft und Erde, in allen Elementen eben.
Denn was wäre die Kunst ohne sie? Ohne Leben.
Und was wäre das Leben ohne sie? Geistlos, geisterlos.
Mit der Kunst- elementar begeistert.
Monika Funke Stern

Aus der Laudatio der Kunsthistorikerin Judith Meisner zur Ausstellungseröffnung :

 

„Monika Funke Stern liegt es fern, in der Natur jenen Wesenheiten nachzuspüren. Im Mittelalter war es noch angesagt, die Außenwelt als beseelt zu erleben. Den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft waren Gnome, Nixen, Elfen oder Sylfen und Salamander zugeordnet. Heute würde die tatsächliche Wahrnehmung dieses Personals ein wenig spooky, gespenstisch, wirken und uns in tiefe Besorgnis und Ratlosigkeit stürzen (….)

 

Monika Funke Stern konfrontiert uns mit einer Landschaft, durch die ein Riss geht, vor dem ein Pärchen auf dem Fahrrad entflieht, entsprechend lautet der Titel „Nix wie weg.“ Oder sie zeigt einen Nymphensee, auf dessen Oberfläche sich die Bäume am Ufer spiegeln. Der See ist nicht klar, wir wissen nicht, was sich in ihm befindet: Algen und Entengrütze oder doch so ein grün-glitschiger Nix? Oder es ärgern uns Plagegeister, wie das Wiesenstück zeigt. Riesige Insekten sitzen auf Grashalmen, entstanden in einer speziellen Mischtechnik, bestehend aus Footage, das ist Filmmaterial. Das Einzelbild eines Films weist eine ungewohnte Ästhetik auf, Filmemacher kennen sie.

 

Monika Funke Stern macht aber nicht nur Filme, sie ist auch bildende Künstlerin. So wird Footage zur Grundlage einiger ihrer Bilder, wie eben „Wiesenstück mit Plagegeistern“: Ein einzelnes Bild eines Films wurde übermalt, die Insekten übergroß eingefügt, so dass dieser eigenartige und für unsere Sehgewohnheiten neue Eindruck entsteht. Auch die kleine Serie Kalligraphie gehört dazu. Oder auch das Bild „Blind Date“, es ist eine übermalte Fotografie. (…)

 

Wenn Vertrautes neu und aufregend erscheint; wenn wir mit offenem Blick in die Poesie der Natur eintauchen, können wir selbst solche magischen Momente entdecken. Sind uns dann die Elementargeister wohl gesonnen? Oder hat uns vielmehr die Kunst die Augen geöffnet?!“

 

Hier die vollständige Ansprache als PDF

„Geister im Wasser und anderswo“ – Rezension von Richard Rabensaat in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

 

Vernissage am Sonntag, 22.1., um 17 Uhr mit einer Ansprache von Judith Meisner, Kunsthistorikerin, musikalisch begleitet von Gesine Conrad, Cello. Bilder: Corinne Holthuizen-Habermann

 

Ausstellung geöffnet jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.