Weckwerth | Eichardt

Vom 5. 3. – 9. 4. treffen sich im Landarbeiterhaus experimentelle Grafik von Verena Weckwerth und klassisch schöne Holzskulpturen von Gisela Eichardt.

Aus der Rede von Rainer Ehrt zur Ausstellungseröffnung:

„erik stephan von den kunstsammlungen jena sagt zu den skulpturen gisela eichards, sie ( zitiere) „erzeugen eine aus dem erleben geladene Stille, von der wir uns nachhaltig angezogen fühlen“ nun ist stille beinahe etwas kostbares geworden, sie überfällt uns an sonntagvormittagen für momente zwischen dem konstanten grundrauschen der autobahn und dem nächsten billigflieger voller leute, die dem lärm und dem stress entfliehen wollen, nur, um diesen unseren beiden dauerplagen woanders wieder zu begegnen… dennoch, es gibt sie, aber ich vermute, es ist eher eine art von dröhnender stille, die uns manchmal anfällt, und ein wenig unheimlich sein kann. eine andere, tiefere art von stille geht von den skulpturen gisela eichards aus; sicher, ganz am anfang ihrer entstehung war einmal eine kreischende säge beteiligt, aber wenn man ihren sensibel geglätteten warmen oberflächen nachgeht, ist die präzise ruhe nachzuempfinden, mit der die künstlerin proportionen, schatten, sanfte einfärbungen in das holz gebracht hat….

verena weckwerths „durchbrochene arbeit“ ist die ebenso kunstvolle wie geheimnisvolle- eben kryptische- transformation von bildern in eine neue ebene, in schattenspiel und hauchdünne plastizität, bewegt nur vom flüchtigen lufthauch des vorübergehenden oder vielleicht sogar vom atem des betrachters? es ist dienbesondere ästhetik der stillen, disziplinierten arbeit des schneidens in sanft strukturierte flächen, die sich unter den händen in künstlerische landschaften verwandeln; das nichts, die fehlstelle wird zu einem ensemble, zu einer genau kalkulierten komposition zusammengefügt. in verena weckwerths collagen und aquarellierten zeichnungen finden wir auf andere weise freundliche verschlüsselung, ironische distanz, poetische diagnose von wirklichkeit- sei es soziale, politische oder ökologische, wie zum Beispiel  bei den drei cutouts „schiffsabbau“ – wir sind gezwungen, genau hinzusehen, um an jene stählernen ozeanriesen des reichen westens erinnert zu werden, die, monströser schrott der konsumgesellschaft, an afrikanischen oder fernöstlichen stränden stranden, um von einer ameisenhaften schar bitterarmer metallsammler ausgeweidet, skelettiert zu werden. mit feiner ironie werden hier bilder der wirklichkeit ebenfalls skelettiert, um sie – die wirklichkeit- künstlerisch transparent zu machen.“

„Geschnitten, lebendig, beseelt“ – Bericht zur Ausstellung von Gerold Paul in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

Einladungsflyer zum Download

 

 

Bilder: Wolfgang Meier-Kühn

 

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