Triance
Wir zeigen drei Filme aus dem Abschluss-Projekt 2021 des Studiengangs „Bewegung und Tanz in der Sozialen Arbeit“ der Fachhochschule Clara Hoffbauer in Potsdam zum Triadischen Ballett von Oskar Schlemmer – Triance.
ColOUR
11:09 min
Das dynamische Gemälde
08:10 min
Ultra-Violett
06:52 min
Das Triadische Ballett wurde am 30. September 1922 in Stuttgart uraufgeführt und von dem deutschen Bauhauskünstler Oskar Schlemmer (1888-1943) entworfen. Er war Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Tänzer, Choreograf, Regisseur, Pädagoge und Dichter. Seine Vision war es, Formen und Farben aus seiner Welt als Maler auf die Bühne in Bewegung zu bringen. Der Begriff „triadisch“ bedeutet Dreiklang. Die Zahl 3 spielt in dem Stück eine wichtige Rolle, denn es gibt:
– 3 Dimensionen des Raums (Höhe, Tiefe, Breite)
– 3 geometrische Grundformen (Dreieck, Quadrat, Kreis)
– 3 Grundfarben (Rot, Gelb, Blau)
– 3 Reihen (verschiedenfarbige Bühnenhintergründe/Stimmungen: gelb-heiter, rosa-festlich, schwarz-mystisch)
– die Dreiheit von Musik-Tanz-Kostüm
– die Dreiheit von Raum-Form-Farbe
Die besonderen Kostüme beruhen auf 4 elementaren Typen: Wandelnde Architektur, Gliederpuppe, Technischer Organismus und Entmaterialisierung. Schlemmer thematisierte die Stellung des Menschen im Raum und begann, sich mit ihm als mathematisch-geometrisch erfassbare Figur zu beschäftigen:
„Das Quadrat des Brustkastens, der Kreis des Bauchs, Zylinder des Halses, Zylinder der Arme und Unterschenkel, Kugel der Gelenke an Ellbogen, Knie, Achsel, Knöchel, Kugel des Kopfes, der Augen, Dreieck der Nase, Die Linie, die Herz und Hirn verbindet, die Linie, die das Gesicht mit dem Geschehenen verbindet, das Ornament, das sich zwischen Körper und Außenwelt bildet, sein Verhältnis zu ihr, versinnbildlicht.“
(aus Schlemmers Tagebuch, 1915)
Es ist ein Stück über das Ballett und dessen Formproblem, das die grundsätzliche Wandlung des Tanzes der damaligen Zeit reflektierte. Schlemmer wollte von der strengen Terminologie des Klassischen Tanzes zur freien, kreativen Entfaltung des Ausdruckstanzes gelangen und zu einer Bühnenreform beitragen. Mit seinem Jahrhundertwerk hat er es geschafft, die Grundkoordination des Tanzes neu auszurichten und das veraltete Schema durch die Einheit Musik-Malerei-Tanz zu erlösen.
Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Peggy Meyer-Hansel für die Bereitstellung der Filme.