15. Kunstwoche | Programm
Fünf Künstlerinnen und Künstler werden wieder eine Woche lang öffentlich arbeiten - im und am Landarbeiterhaus Kleinmachnow. Zuschauen erwünscht! ...
Der Kunstverein lädt jeden Sommer vier Künstlerinnen und Künstler zur Kunstwoche nach Kleinmachnow ein, um sich von diesem Ort inspirieren und im Arbeitsprozess über die Schulter schauen zu lassen – ein reger Kontakt zwischen Künstlern und Publikum entsteht, wie er eher selten möglich ist. Kunstinteressierte aus der Region haben die Möglichkeit, direkt mit den Künstlerinnen und Künstlern zu kommunizieren und bei „öffentlichen“ Arbeitsprozessen unmittelbar dabei zu sein.
Bilder: Wolfgang Meier-Kühn, Rainer Ehrt
Anna Mars | Keramik
Ernst J. Petras | Metallskulptur
Tina Flau | Grafik, Zeichnung
Katrin Magens | Grafi
Tina Flau
Ernst J. Petras
Anna Mars
Katrin Magens
Portraits: Corinne Holthuizen-Habermann
Tina Flau verbindet die präzise Beherrschung des künstlerischen Tiefdrucks mit künstlerisch weit gespannten Themen, die auch immer wieder in den Grenzbereich zur Naturwissenschaft hineingreifen. Dem gemäß setzt sie -auch zeichnerisch und malerisch – sensible grafische Zeichen und Strukturen in verschieden hohen Verschlüsselungsgraden – manchmal mit leisem ironischen Unterton und in ihren Künstlerbüchern auch mit Bezug zu poetischen oder essayistischen Texten. Der spielerisch-leichte Umgang mit Texten und Themen ist nichtsdestoweniger mit großer handwerklicher Präzision gearbeitet.
Katrin Magens Arbeit könnte man als experimentelle Grafik bezeichen: Ihre assoziations-und aktionsreichen reichen Bildräume beschwören unter anderem auch von animistische Motive, wie sie Naturvölker und/oder frühe Kulturen hinterlassen. Es entstehen werkkomplexe wie „Schattenbilder, Zaunriesen, Afrika in Berlin ,Chimären, Metropolis.
Tina Flau und Katrin Magens haben sich, was bei uns noch nicht vorgekommen ist für die Kunstwoche ein Gemeinschaftsprojekt vorgenommen: Das experimentelle Schöpfen von papierähnlichen Materien unter anderem aus Naturmaterialien, wie sie ihnen zum beispiel der Wald hier hinter dem Landarbeiterhaus anbietet.
Anna Mars wird kleine, vielsagende Objekte aus Porzellan formen: dreidimensionale Zeichen, spielerisch-anspielungsreiche Fragmente, handschmeichelnde Objekte, die später durch Brennprozess und Glasur, mitunter auch Vergoldung ihre kostbare,strahlende Oberfläche bekommen. „Es entstehen Tag für Tag neue kleine Objekte aus Ton, die sich zu einer wachsenden Sammlung von Objekten, Fragmenten und Worten verbinden. Dem Prinzip historischer Wunderkammern folgend, werden Dinge nebeneinander gestellt, die sich berühren, widersprechen oder ergänzen, ohne einer festen Ordnung zu folgen.“
Haben wir nun zwei Gäste, die mit gewachsenen Naturmaterialien umgehen, und Anna Mars, die aus den mineralischen schätzen der Erde schöpft,fehlt nun last not least mit Ernst Petras noch ein jünger des vulcanus: Einer der mit Feuer Metalle formt: Ernst J. Petras. Wir kennen ihn schon: als wir in den ganz jungen Jahren unseres Kunstvereins in das Landarbeiterhaus, noch in halb ruinösem Zustand, Gastkünstler einluden, war er schon dabei, funkensprühend, schleifend, schweißend, schmiedend. „Unter dem Titel „The Cubes“ entstehen seit vielen Jahren Skulpturen und Objekte aus Stahl, die sich mit einem der Ursymbole der Menschen beschäftigen. Während der Kunstwoche wird er an einem mehrteiligen Metallobjekt arbeiten.
Text: Rainer Ehrt
Fünf Künstlerinnen und Künstler werden wieder eine Woche lang öffentlich arbeiten - im und am Landarbeiterhaus Kleinmachnow. Zuschauen erwünscht! ...
Alle Künstlerporträts und ein Überblick über die Arbeiten während der Kunstwoche...